Die Kryptowährung Onecoin gilt als eines der größten Betrugssysteme aller Zeiten. Sie sollte den Bitcoin verdrängen und das nächste ganz große Ding werden. Veranstaltungen füllten die größten Hallen der Welt.
Auf der Bühne stand damals Ruja Ignatova, eine junge Dame aus dem Schwarzwald mit bulgarischen Wurzeln. Onecoin war ihre Erfindung. Sie versprach nicht weniger, als die Macht der Banken zu brechen und den Menschen die Kontrolle über das Geld zurückzugeben.
Mindestens 5,2 Milliarden Euro flossen in ihre Schöpfung, von Investoren aus der ganzen Welt, davon mindestens 60.000 aus Deutschland. Doch im Herbst 2017 verschwand Ignatova plötzlich – das FBI war hinter ihr her. Ihr Bruder hat inzwischen vor einem Gericht in NY gestanden, dass der angebliche Wert der Digitalwährung frei erfunden sei und das Unternehmen die Technologie für eine echte Kryptowährung gar nicht besitze. Aber das Geschäft geht trotzdem weiter.
Im Juli 2021 feiern einige 100 Investoren ein Event mit dem Titel: „Der Aufstieg des One – Ökosystems“. Die Wiedergeburt der Digitalwährung soll im bulgarischen Plowdiw beginnen.
Der Ablauf: Menschen überreden andere Menschen zu investieren, klassisches network marketing. In mehr als 40 meist ärmeren Ländern läuft der Verkauf von Onecoin noch immer. Vielleicht ist es Ignatova selber, die sich hinter dem Netz aus Schattenfirmen verbirgt.
Fest steht nur, im Herbst 2017 stieg sie in ein Ryanair – Flugzeug nach Athen und verschwand, angeblich mit nichts als ihrer Handtasche. Seither gibt es kein Lebenszeichen von ihr.
Das Geflecht aus Firmen und Mittelsmännern, über das die Onecoin – Investitionen abflossen, war auf jeden Fall extrem effektiv. In Münster läuft derzeit ein Prozess gegen drei Beschuldigte, ganz sicher nicht die Verantwortlichen hinter Ignatova, deren Spuren sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten verlieren.
DAKS e.V., Dr. G. Hitzges
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