Vor 100 Jahren führte Amerika einen Feldzug gegen Monopole. Firmen, die ihre Macht missbrauchten, wurden zerschlagen – wie der Öl Gigant Standard Oil. So sollte das Land nun auch mit Google & Co. umgehen.
Am Morgen des 15. Mai 1911 fiel im Verfahren 221 U.S. 1 das Urteil:
Standard Oil, das Firmenimperium von John D. Rockefeller, wird zerschlagen. An die Stelle des Konglomerats sollen 34 einzelne Unternehmen treten, die sich Konkurrenz machen. Rockefeller, einst dafür gefeiert, dass sein Öl jedem Haus im Land Licht und Wärme brachte, war den Amerikanern zu mächtig geworden.
Mit Fall 221 U.S.1 begann in den Vereinigten Staaten ein Feldzug gegen Monopolisten. Rockefeller, der Zigarettenfabrikant James Duke, der Stahlunternehmer Andrew Carnegie, der Banker L.P. Morgan – sie alle waren damals Alleinherrscher in ihren Industrien. Und sie galten als skrupellose Ausbeuter. „Räuberbarone“ wurden die Männer genannt.
Das Land bekämpft heute ein neues Monopol: Big Tech. Endlich muss man sagen, denn die sogenannten großen vier – Google, Apple, Facebook, Amazon – wurden lange als Heilsbringer verklärt und schienen unantastbar. Nun sind gleich mehrere Klagen anhängig, von der US – Regierung, den Bundesstaaten und einzelnen Bürgern. Erneut geht es um den Missbrauch von Macht. Und es ist zu hoffen, dass auch das Urteil so ausfallen wird wie zu Zeiten Rockefellers. Es geht nicht darum, die Marktwirtschaft abzuschaffen. Ganz im Gegenteil. Big Tech sollte aufgespalten werden, um ein zentrales Element der Marktwirtschaft zu verteidigen: den Wettbewerb.
DAKS e.V., Dr. G. Hitzges
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